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Frontalaufnahme der Südfassade des neuen weisenburger-Gebäudes mit grünen Bäumen.

Tadao Ando in Deutschland
weisenburger-Zentrale in Karlsruhe

 

Die Unternehmenszentrale der weisenburger-Gruppe ist ein Entwurf des japanischen Stararchitekten Tadao Ando. Der Bürokomplex ist Tadao Andos erster urbaner Entwurf in Deutschland. Die auf Bau und Projektentwicklung spezialisierte Unternehmensgruppe errichtete ihre eigene Zentrale. Auf 13.000 m² Bruttogeschossfläche bietet der Neubau 650 Arbeitsplätze und 15 Besprechungsräume auf bis zu sieben Ebenen. Ergänzt wird die innovative Arbeitswelt durch eine Cafeteria, ein Fitnessstudio, eine Dachterrasse und eine Freitreppe im Innenhof. Drei Tiefgaragengeschosse sorgen für die notwendigen Stellplätze.

Bauherr und Geschäftsführer Nicolai Weisenburger fasst die gestalterischen Grundsätze des Gebäudes zusammen:

Das Gebäude überzeugt durch Einfachheit. Beton als Hauptwerkstoff spielt eine zentrale Rolle. In der Reduktion auf das Wesentliche spiegelt sich gleichzeitig höchste Effizienz wider. Geradlinigkeit und Pragmatismus sind für uns entscheidend.
Nicolai Weisenburger

All Stars Award
2024

 

Tadao Ando wurde für den Entwurf der weisenburger-Unternehmenszentrale mit dem All Stars Award des Badischen Architekturpreises 2024 ausgezeichnet. In einer Videobotschaft zur Preisverleihung betont Ando die besondere Bedeutung des Bürogebäudes: Es sei ein Ort, der „nicht nur für die nächsten 10 oder 20 Jahre, sondern für die nächsten 100 bis 150 Jahre gedacht" sei und „seinen Platz im Herzen der Mitarbeiter findet."

weisenburger als Bauherr und ausführendes Bauunternehmen freut sich über diese Auszeichnung und dankt Tadao Ando für die partnerschaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Tadao Ando in Karlsruhe
Glas und Sichtbeton

"2014 fragten wir erstmals eine Zusammenarbeit mit „Tadao Ando Architect & Associates“ an. Wir wollten das für uns sehr wichtige Projekt speziell mit diesem Architekten umsetzen. Ein gemeinsames Anliegen von Architekt und Bauherr war, ein ästhetisch wertvolles Gebäude zu erschaffen, das die neusten technischen Standards erfüllt, energieeffizent ist und somit unseren Mitarbeitern die besten Arbeitsbedingungen bietet." erläutert Nicolai Weisenburger die ersten Schritte des Projekts. 

2017 wurde der symbolische Spatenstich gefeiert, 35.000 m³ Aushub folgten. Die Entwürfe des Pritzker-Preisträgers Tadao Ando wurden mit dem lokalen Architektenbüro „archis“ umgesetzt.

Der kubische Entwurf variiert in der Höhe: Straßenseitig erhebt sich das Gebäude über sieben Stockwerke. Das oberste Geschoss führt über eine Galerie auf die Dachterrasse. Der trapezförmig angelegte Portikus mit Haupteingang befindet sich im Westflügel. Die Seitenflügel sind viergeschossig, auf der Nordseite liegt das Gebäude eine Etage tiefer. Mit der künftigen vertikalen Bepflanzung der weiten Auskragung sowie den begrünten Dachflächen fügt das Gebäude sich harmonisch in seine Umgebung ein. 

Beton verleiht dem Bauwerk Stabilität und Beständigkeit. Nichtsdestotrotz wirkt das Gebäude durch die Glasfassade und seine Struktur leicht und transparent. 5.000 m² Glas- sowie 16.950 m² Sichtbetonfläche gestalten das Gebäude; insgesamt 32.228 Ankerlöcher wurden angefertigt. Der Sichtbeton wurde nach einer speziellen Rezeptur hergestellt. Die Flächen fühlen sich einerseits samt-weich an, andererseits enden sie scharfkantig. 

Architektonische Highlights sind neben der großen Freiteppe im Innenhof auch die frei tragenden Betontreppen im Foyer und in der Skylounge. Eine Fachwerkkonstruktion in Sichtbeton in der zweiten Etage stützt das auskragende Gebäudeelement der fünf Stockwerke darüber. Bemerkenswert ist die Präzision dieser Arbeit: Die Stützen dienen nicht nur der Statik, in grader Flucht liegend erfüllen sie höchste ästhetische Ansprüche. 

Wenn Sie die Bilder nutzen möchten, wenden Sie sich direkt an die Fotografen:

HGEsch Photography (contact@hgesch.de) 
Roland Halbe Fotografie (contact@rolandhalbe.de)
Architekturfotografie Kazakov (nikolay@kazakov.de)