Karlsruhe - Die Wasserschutzpolizei nahm die Einladung von weisenburger dankend an, eine außergewöhnliche Tauchübung auf der Baustelle der künftigen Firmenzentrale durchzuführen. Die geflutete Tiefgarage bot der Wasserschutzpolizei die seltene Möglichkeit, Tauchübungen in einem geschlossenen, dunklen Raum durchzuführen.
In der Ludwig-Erhard-Allee in Karlsruhe entsteht derzeit der künftige weisenburger-Hauptsitz, welcher vom japanischen Architekten Tadao Ando entworfen wurde. Aus baulichen Gründen ist das dritte Untergeschoss der Tiefgarage derzeit mit circa 7.200 Kubikmetern Wasser geflutet.
Sieben Polizeitaucher aus ganz Baden-Württemberg probten in der gefluteten Tiefgarage des weisenburger-Neubaus für den Ernstfall. Die Beamten sahen sich dabei mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert als bei Tauchgängen in Seen oder Flüssen. Selbst geübte Taucher empfanden die Tiefgarage als Extremsituation: Zum einen ist die ungewohnte Wasserwelt im Vergleich zum offenen Gewässer bedrückend - die Beamten bewegten sich zwischen Betonwänden und einer Deckenhöhe von 2,40 Metern. Zum anderen war das komplette Geschoss geflutet, vergleichbar mit einem Tauchgang unter der Eisdecke kann bei Problemen mit der Ausrüstung nicht direkt aufgetaucht werden. Der Ausstieg über das Eisloch muss gefunden werden, im Falle einer Tiefgarage war es die Autoauffahrt oder das Treppenhaus. Die Abwesenheit von Tageslicht stellte einen weiteren erschwerenden psychologischen Faktor dar. Weiterhin war die Kälte mit fünf Grad Celsius nicht zu unterschätzen.
Bei starken Regenfällen kommt es immer wieder zu Überschwemmungen von Tiefgaragen, bei denen auch Polizeitaucher im Einsatz sind. Besonders wertvoll sind daher solche Erfahrungen im Umgang mit psychologischen Drucksituation und der Kenntnis der persönlichen Grenzen der Taucher.